Das Laufen, beziehungsweise das Hinterherrennen von Wild im Sinne der Jagd in der Altsteinzeit, oder die Landvermesser im Alten Ägyptischen Reich, die das ganze Reich mit Schrittzählern abliefen, um Distanzen zu vermessen, waren noch lange keine Läufe im Sinne von sportlichen Wettkämpfen. Eine der frühesten Aufzeichnungen des Wettkampflaufens stammt aus dem Jahr 1829 vor Christus im Rahmen der Tailteann Games, einem irischen Sportfestival, das zu Ehren der Göttin Tailti veranstaltet wurde. Die ersten richtigen Laufsportveranstaltungen die historische belegt sind, gab es jedoch im antiken Griechenland.
Die Olympischen Spiele
Im Jahr 776 vor Christus fanden die ersten aufgezeichneten Olympischen Spiele statt, bei denen es drei verschiedene Laufwettbewerbe gab. Über eine Distanz von 190 Metern ging der sogenannte Stadionlauf. Darüber hinaus gab es den Langlauf, bei dem Läufer eine Strecke von 1500 Metern bewältigen mussten. Hier siegten vorwiegend professionelle Botenläufer. Zu guter Letzt fand noch der Waffenlauf statt, an dem junge Männer im Rahmen ihres Militärdienstes teilnahmen. Waffenläufe zählten dabei zum Teil ihrer Ausbildung.
Im dunklen Mittelalter waren sportliche Wettkämpfe dann erst einmal verboten, denn das ziemte sich für gläubige Christenmenschen nicht. Laufen als Wettkampfsport wurde erst wieder im 18. Jahrhundert in England populär und ist eigentlich der Wettleidenschaft der Engländer zu verdanken. Eine beliebte Wette unter den Inselbewohnern war es nämlich, ob es zu schaffen sei, eine gewisse Distanz in einer bestimmten Zeit zurückzulegen. Hierbei waren insbesondere Langstreckenläufe oder auch 1000-Meilen-Läufe populär. Teilweise wurden hier Preisgelder an den Sieger übergeben und Läufer hatten die Möglichkeit, gegeneinander anzutreten. Auch die 6-Tage-Läufe entwickelten sich in dieser Zeit. Eine Disziplin, bei der 6 Tage langgelaufen wurde und Gewinner war derjenige, der in dieser Zeit die größte Distanz zurückgelegt hatte.
Internationalen Stellenwert erlangten die Laufwettbewerbe dann ab 1896 in Athen im Rahmen der Olympischen Spiele der Neuzeit. Hier gab es die folgenden Lauf-Disziplinen: Der 100 und 400 Meter Lauf, der 110 Meter Hürdenlauf, sowie Langstreckenläufe über 800 und 1500 Meter. 1896 gab es bei den ersten Olympischen Spielen der Moderne auch schon einen Marathonlauf. Damals war die Distanz jedoch noch etwas kürzer. Erst bei den Olympischen Spielen 1908 in London wurde die Strecke auf die uns bekannten 42,195 Kilometer verlängert.
Laufsport in der heutigen Zeit
Laufen ist nicht nur Teil der Leichtathletik und mit zahlreichen Disziplinen bei den Olympischen Spielen vertreten, sondern auch ein beliebter Sport unter den nicht professionellen Athleten. Dass Laufen immer populärer wird, sieht man beispielsweise an den zunehmenden Teilnehmerzahlen bei großen Marathonläufen wie New York, Berlin, Boston, London oder Chicago. Hier starten neben Weltrekordläufern genauso auch Freizeitsportler und Gelegenheitsjogger. Der älteste Teilnehmer ist übrigens 101 Jahre alt und absolvierte insgesamt neun Marathonläufe. Der Inder Fauja Singh begann erst mit 89 Jahren mit dem Marathonlauf und seine Bestzeit betrug 5:40h. Der Kenianer Dennis Kimetto hält hingegen den derzeitigen Rekord mit 2:02:57 Stunden. Auch die Zahl der Stadtläufe über kürzere Distanzen wie 10 und 20 Kilometer ist in den letzten Jahrzehnten rapide angestiegen.
Ob in Parks, auf Wander- und Spazierwegen oder an Ufer- und Strandpromenaden – überall sieht man zahlreiche Jogger in allen Altersklassen. Laufen liegt im Trend und hat neben dem Spaßfaktor schließlich auch allerhand positive gesundheitliche Effekte – wenn man es richtig angeht.